Die Ohrakupunktur (auch Aurikulomedizin oder Aurikolotherapie genannt) ist eine moderne, westliche Variante der Traditionellen Chinesischen Akupunktur (TCM). Die Wirkungsweise und Anwendungsgebiete sind dabei jenen der klassischen Akupunktur ähnlich.

Lesen Sie hier, was man unter Ohrakupunktur versteht, wie sie funktioniert und wann sie sich als Therapieform eignet.

Ohrakupunktur wird auch als Aurikolomedizin von lat. auricula = Ohr bezeichnet. Die Ohrakupunktur wurde vom französischen Arzt Paul Nogier in den 1950er Jahren entwickelt. Er erkannte, dass die Ohroberfläche eine besondere Reflexzone des Körpers ist und den gesamten Organismus abbildet. Die Ohrmuschel ist demnach eine Art landkartenartige Repräsentation des Körpers (Somatotopie genannt). Der Körper findet sich im Ohr in Form eines auf dem Kopf stehenden Embryos abgebildet.    

1.1. Mikroakupunktursystem

Im Ohr finden sich somit entsprechende Punkte für sämtliche Körperteile, inneren Organe und auch psychische Komponenten. Eine Behandlung dieser ausgewählten Punkte im Ohr wirkt auf die jeweiligen Körperzonen, Organe und Befindlichkeitsstörungen. Zwar ist die Behandlung von Akupunkturpunkten in der Ohrmuschel seit jeher auch in der Traditionellen Chinesischen Akupunktur bekannt, es werden jedoch nur wenige Punkte und diese auch nur selten verwendet. 

1.2. Koreanische Handakupunktur

Eine Repräsentation des gesamten Organismus an einem einzelnen Körperteil entdeckte auch der koreanische Mediziner Tae-Woo Yoo in den 1970er Jahren. Auch er entwickelte aus seinen Erkenntnissen ein eigenes Mikroakupunktursystem, jenes der koreanischen Handakupunktur Su Jok 

Im Wesentlichen beruht die Ohrakupunktur auf denselben Prinzipien und Wirkmechanismen wie die klassische Akupunktur der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Durch die Behandlung von Punkten mit Nadeln im Ohr versucht der TCM-Therapeut den Fluss der Lebensenergie Qi im Körper auszugleichen oder Blockaden zu lösen. Gleichzeitig soll ein Gleichgewicht zwischen den gegensätzlichen Energien Yin und Yang in den Organen hergestellt werden. 

2.1. Behandlung von Störherden

Zusätzlich zur klassischen Wirkweise der Akupunktur, spezialisiert sich der Naturheilpraktiker in der Anwendung der Aurikulotherapie auf die Behandlung von sogenannten Störherden. Diese sind häufig Ursachen für körperliche oder seelische Leiden und bleiben von schulmedizinischen Untersuchungen (wie z.B. Labor oder Röntgen) meist unerkannt.

Störherde entziehen dem Körper jedoch permanent Energie und blockieren die Selbstheilungskräfte. Mit der Ohrakupunktur können solche Störherde therapiert und Heilungsprozesse in Gang gesetzt werden.  

Zu Beginn jeder Behandlung steht wie in sämtlichen Therapien der Traditionellen Chinesischen Medizin eine ausführliche Untersuchung des Patienten. Dazu zählen ein Gespräch, in dem der Patient Auskunft über sämtliche Symptome und Beschwerden, seinen Lebensstil (Essgewohnheiten, Schlafrhythmus, Stress etc.) sowie Körperfunktionen (Stuhlgang und Harn) gibt. Auch das äussere Erscheinungsbild des Patienten gibt dem TCM-Therapeuten Aufschluss über mögliche zugrunde liegende Erkrankungen. Zusätzliche Informationen liefern Zungen- und Pulsdiagnose 

3.1. Suche nach Störherden

Ein Spezialgebiet der Aurikulomedizin ist die Untersuchung des Patienten im Hinblick auf Störherde. Schwere Störherde können Blockaden normaler Körperreaktionen hervorrufen und Krankheiten auslösen. Der Naturheilpraktiker bedient sich daher verschiedener Diagnoseverfahren wie etwa der Untersuchung von Vitaminen und Spurenelementen, der Austestung von Medikamenten und Nahrungsmitteln und anderer Methoden, um Störherde aufzufinden.  

3.2. Akupunktur mit Gold- und Silbernadeln

Im Anschluss an die Untersuchung und Diagnose behandelt der TCM-Therapeut ausgewählte Punkte am Ohr mit Gold- und Silbernadeln. Zwischen fünf und acht Nadeln werden pro Behandlung gesetzt und 20 Minuten im Ohr belassen. In manchen Fällen werden Dauernadeln verwendet, die mehrere Tage lang im Akupunkturpunkt im Ohr bleiben und so eine konstante Wirkung entfalten. In der Behandlung von Kindern kann auch Laser zur Stimulation der Akupunkturpunkte im Ohr eingesetzt werden oder kleine Samenkörner auf die Punkte geklebt werden.  

Ohrakupunktur (Aurikulotherapie) kann als Variante der Traditionellen Chinesischen Akupunktur bei sämtlichen körperlichen und psychichschen Beschwerdebildern wie auch die klassische Akupunktur eingesetzt werden.  

Besonders bewährt hat sich die Aurikulomedizin bei der Behandlung von  

  • Allergien 
  • Angststörungen 
  • Arthritis 
  • Ausleitung von Giftstoffen (wie beispielsweise Amalgam)  
  • Depressiven Verstimmungen 
  • Gewichtsabnahme  
  • Kopfschmerzen und Migräne 
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten  
  • Raucherentwöhnung 
  • Schlafstörungen 
  • Schmerztherapie  
  • Störherden (etwa Narben, kranke Zähne, Entzündungsherde und andere) 
  • Verdauungsbeschwerden  
  • Vitaminmangel  

 

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Therapeut Simon Stueve / ASCA und EMR Zertifizierung Nr. B838861 / EGK Therapeuten Nr. 34104

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