Die eigene Gesundheit und die der Angehörigen ist wohl das wichtigste Gut, das es zu schützen gilt.

Die WHO definiert Gesundheit als einen «Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.» Was aus dieser Aussage jedoch nicht hervorgeht, ist, dass sich der Zustand zwischen Wohlbefinden und Krankheit meist in stetigem Wandel befindet. Das heisst, erst durch einen vorhergehenden Krankwerdungsprozess wird eine Krankheit richtig manifest.

In der westlich geprägten Schulmedizin versucht man Krankheiten durch präventive Massnahmen wie gesundheitskonformes Verhalten vorzubeugen bzw. mögliche Erkrankungen zwecks besserer Heilungschancen durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig zu entdecken. Insgesamt spielt Vorsorgemedizin in der medizinischen Fachwelt und in unserer heutigen Gesellschaft jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Die klassische ostasiatische Medizin hingegen sieht im Bereich der Prävention die Hauptaufgabe des TCM-Therapeuten.

In unserer westlichen Gesellschaft ist schon die Bedeutung des Begriffs «Krankheit» eine fundamental andere als in der östlichen Welt.

Krankheit bezeichnet hierzulande eine bestehende organische Erkrankung (wie z.B. Herzinsuffizienz oder Diabetes) oder eine von einem Arzt gestellte Diagnose bezüglich funktionaler Störungen (z.B. Schwindel, Reizdarm).

In der Traditionellen Chinesischen Medizin spricht man selten von dieser oder jener «Krankheit» und spezifische Symptome stehen meist nicht für das, was auf den ersten Blick als offensichtlich erscheint. Vielmehr werden Beschwerden jeglicher Art stets als Alarmsignale gesehen, die auf ein komplexes Ungleichgewicht im Körper hinweisen. Diese Alarmsignale können sein: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, schlechter Schlaf, Verdauungsprobleme, Menstruationsbeschwerden, Schwindel, etc.

Durch präventive Medizin (therapeutische Massnahmen, Änderung der Ernährung und Ähnliches) können diese Alarmsignale wieder verschwinden, bevor eine Krankheit tatsächlich entsteht.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin kann man sogar einen Schritt weitergehen und Ungleichgewichte beheben, noch bevor der Körper subjektiv empfindbare Alarmsignale (Symptome) sendet. Wie kann der TCM-Therapeut solch Ungleichgewichte entdecken, von denen selbst der Patient/die Patientin noch nichts merkt? Dazu stehen ihm verschiedene Diagnosetechniken der Traditionellen Chinesischen Medizin zur Verfügung.

Wie konnte sich die Traditionelle Chinesische Medizin derart auf einen Heilungsprozess noch vor Krankheitsausbruch spezialisieren? Um dies besser zu verstehen, werfen wir einen Blick ins alte Ostasien.

Im historischen Ostasien gab es für die Menschen hauptsächlich drei gesundheitsgefährdende Faktoren: Hungersnöte, körperliche Gewalteinwirkungen (v.a. Verletzungen in Kriegen oder durch Schwerstarbeit) und Epidemien.

2.1. Schmerzlinderung

In Bezug auf schlechte Ernte und daraus folgende Hungersnöte war und ist auch die traditionelle chinesische Medizin verständlicherweise machtlos. Im Bereich der körperlichen Verletzungen und Überbeanspruchungen wurde hingegen im alten Asien medizinisch viel geforscht, denn Schmerzen waren damals wie heute allgegenwärtig. Insbesondere die Kunst der schnellen Schmerzstillung in Kriegssituationen war hochgeschätzt, wodurch grosse Entwicklungen vorangetrieben wurden. Im Bereich der Schmerzlinderung spielt vor allem die Akupunktur eine wichtige Rolle.

2.2. Starkes Immunsystem

Epidemien war man damals grossteils hilflos ausgeliefert. Durch das Fehlen von wirkvollen Antibiotika oder Impfungen konnte man Seuchen nur mühsam Einhalt gebieten. Aufmerksame Ärzte stellten anhand von Beobachtungen jedoch fest, dass manche Menschen mehr und andere weniger anfällig für schwere Erkrankungen aufgrund von Infektionen waren.  Je besser die körperliche und seelische Grundverfassung eines Menschen war, desto weniger wahrscheinlich war es, dass diese Menschen auch von einer Seuche dahingerafft wurden. So kamen die damaligen Ärzte zu dem Schluss, dass in einer von Grund auf gesunden Bevölkerung weniger Menschen bei einem Seuchenausbruch starben. Daher setzten die chinesischen Ärzte bereits früh grösste Bemühungen und Nachforschungen ein, um die Bevölkerung grundlegend gesund zu halten. Durch das Fortführen dieser Medizin über Jahrtausende hat sich die heutige Ostasiatische Medizin mit ihrem Fokus auf Gesunderhaltung und Präventionsmedizin entwickelt.

2.3. Die Medizin des Kaisers

Neben einer gesunden, robusten Bevölkerung war die Gesundheit des Kaisers im alten China ein entscheidender Faktor für die Stabilität und Sicherheit des Landes. Der Schutz des Kaisers vor Krankheiten oder anderen körperlichen Gebrechen hatte daher oberste Priorität. Wurde die körperliche Unversehrtheit des Kaisers auf irgendeine Art und Weise verletzt, drohten inner- und aussenpolitische Unruhen, die für die gesamte Bevölkerung Instabilität und Schaden bedeuteten. So stellte man eine Vielzahl an Ärzten und Heilkundigen in der kaiserlichen Residenz ab, um die Gesundheit des Kaisers zu schützen. Tatsächlich hatte die Gesundheit des Kaisers ebenso einen hohen Stellenwert wie der körperliche Schutz durch die kaiserliche Garde.

Das Bestreben der Ärzteschaft war es zum einen die Gesundheit und das Immunsystem des Kaisers zu stärken, so dass ihn Krankheiten nicht gravierend schwächen konnten. Zum anderen galt es einen gesunden Alterungsprozess zu gewähren, der den Kaiser bis ins hohe Alter vor körperlichen Gebrechen verschonte und ihn geistig fit bleiben liess.

Da die Gesunderhaltung des Kaisers in der Traditionellen Ostasiatischen Medizin einen so hohen Stellenwert einnahm, wird sie oft auch als «die Medizin des Kaisers» bezeichnet.

Wie anfangs erwähnt kommt in der der heutigen westlichen Welt der Gedanke der Präventivmedizin leider zu kurz. Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, schlechte Schlafqualität und Menstruationsstörungen werden als «normal» oder als «Alltagswehwehchen» abgetan und ignoriert, oder symptomatisch mit Tabletten behandelt, was die Alarmsignale des Körpers lediglich unterdrückt.

Durch das Nicht-Wahrnehmen dieser Beschwerden als körperliche Alarmsignale sowie das Fortführen von krankmachenden Lebensgewohnheiten, kann es zur Chronifizierung von Beschwerden oder sogar zu organischer Manifestation einer Erkrankung kommen. Ein gesunder Körper schafft es aufgrund seiner Selbstheilungskraft normalerweise sämtliche Beschwerden automatisch selbst zu korrigieren und zu heilen (wie eine Wunde auf der Haut, die sich von selbst wieder schliesst). Beschwerden sollten daher in der Regel nicht wiederkehren und spätestens nach zwei Wochen abklingen.

Als Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin sehen auch wir uns nach wie vor dazu verpflichtet die konstante Gesunderhaltung der Bevölkerung zu verfolgen. Wir sind gerne Ihre Ansprechpartner, wenn Sie unter körperlichen Beschwerden oder Krankheiten leiden und diese ganzheitlich und naturgemäss behandeln lassen möchten.

Ebenso sind Sie bei uns herzlich willkommen, wenn sie sich bereits an einem «Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens» erfreuen. Gemeinsam können wir im Sinne der Präventionsmedizin Ihren Gesundheitszustand stärken und bewahren. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin und profitieren auch Sie von der «Medizin des Kaisers».