Trockenes Schröpfen ist ein ausleitendes Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und anderer Naturheilkunden. In der TCM wird trockenes Schröpfen besonders bei der Diagnose einer Blut-Qi-Stagnation verwendet. Trockenes Schröpfen hilft Stagnationen zu lösen und Schmerzen im Bewegungsapparat zu lindern.  

Neben dem Trockenen Schröpfen gibt es in der Traditionellen Chinesischen Medizin auch die Variante des Blutigen oder Nassen Schröpfens sowie der Schröpfkopfmassage. Im orientalischen Kulturkreis ist das Schröpfverfahren als Hijama bekannt. Hier ist neben der Kombination aus Trockenem und Nassem Schröpfen der spirituelle Aspekt eine wesentliche Komponente der Behandlung. 

Nach einer eingehenden Untersuchung und Diagnose durch den Therapeuten, wählt dieser zur Behandlung geeignete Stellen auf der Haut aus. Häufig werden Schröpfgläser auf dem Rücken platziert. Mittels eines Ventils wird ein Unterdruck erzeugt, sodass sich die Schröpfgläser festsaugen und sich die Haut wölbt. Die Schröpfgläser verbleiben etwa 15 Minuten auf der Haut. Beim Trockenen Schröpfen bilden sich Blutergüsse, die aber nach wenigen Tagen abklingen.  

Das Trockene Schröpfen wirkt wie eine Art Bindegewebsmassage. Es steigert durch das Ansaugen der Haut sowie des darunter liegenden Gewebes die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Aus Sicht der TCM können dadurch die Lebensenergie Qi, Blut und Lymphflüssigkeit besser zirkulieren. Schlacken können so leichter abtransportiert werden und „frisches“ Blut versorgt das Gewebe mit Nährstoffen. Muskelverhärtungen lösen sich auf und „verklebtes“ Gewebe wird gelockert. Die Selbstheilungskräfte werden angeregt und innere Organe wie Lunge, Darm, Magen und Niere gestärkt.  

3.1. Unmittelbare Schmerzlinderung

In der Anwendung des Schröpfens zeigt sich immer wieder, dass der Körper unmittelbar auf den durch die Schröpfgläser erzeugten Unterdruck reagiert. Das Schröpfen gilt in der TCM daher als äußerst effektive Methode, um Schmerzen z.B. im Rücken oder bei Bandscheibenvorfällen schon nach der ersten Behandlung deutlich zu minimieren.  

Neben der Behandlung von Schmerzen im Bewegungsapparat kann Schröpfen auch bei anderen Beschwerdebebildern wirksam eingesetzt werden, wie etwa bei 

  • Kopfschmerzen und Migräne 
  • Trigeminusneuralgie 
  • Beschwerden der Gallenblase  
  • Menstruationsbeschwerden 
  • Endometriose 
  • Verdauungsstörungen 
  • Erkältungskrankheiten