Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS®) stellt einen neuen Therapieansatz in der Behandlung von Alzheimer-Demenz-Erkrankungen dar. TPS kann bei leichter oder mittelschwerer Alzheimer-Demenz angewendet werden. Die Behandlung zielt auf eine Verbesserung der geistigen Fähigkeiten des Patienten ab. Etliche klinische Studien zur Wirksamkeit der TPS®-Therapie wurden bereits durchgeführt und bestätigen zahlreiche positive Effekte. Gleichzeitig ist die TPS-Behandlung eine vollkommen schmerzfreie Therapie ohne Nebenwirkungen.

Das TPS®-Gerät ist ein Pulsstimulationsgerät, das konstant Stosswellen aussendet. Diese Stosswellen sind niederenergetische, elektromagnetische Impulse, welche transkraniell wirken, das heisst durch die Schädeldecke hindurch. In der Tat dringen die Stosswellen während der Behandlung bis zu 8 cm tief in den Schädel ein und können so sämtliche Gehirnareale stimulieren, die von einer Alzheimer-Demenz-Erkrankung betroffen sind.  Die Stosswellen bewirken kurzfristige Änderungen in der Membran, das heisst in der äusseren Hülle der Hirnzellen. Es kommt zu einer lokalen Veränderung der Konzentration von Transmittern und anderen biochemischen Stoffen. Dies wiederum bewirkt eine Stimulation von Ionenkanälen und eine Neubildung von Blutgefässen, was die Durchblutung des Gehirngewebes verbessert. Weiters wird durch die Behandlung Stickoxid freigesetzt, das ebenfalls die Durchblutung fördert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die TPS® die Neubildung synaptischer Netzwerke fördert. Dadurch können zurückgebildete Gehirnfunktionen ausgeglichen und die kognitiven Fähigkeiten insgesamt verbessert werden. Der krankheitsbedingte Verlust der Gedächtnisleistung kann verlangsamt werden. Die Patienten sind geistig wie auch körperlich fitter, so dass eine aktive Teilnahme am Leben wieder möglich ist.

Die Effekte der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS®) unterscheiden sich nach dem aktuellen Schweregrad der vorhandenen Alzheimer-Demenz-Erkrankung.

Bei leichter Alzheimer-Demenz ist eine verbesserte Gedächtnisleistung zu erwarten. So können Gesprächsinhalte wieder besser erinnert werden und Gegenstände werden seltener verlegt. Auch Sprachstörungen oder Orientierungsprobleme werden verbessert.

Bei mittelschwerer Alzheimer-Demenz zielt die Behandlung auf eine verbesserte Selbständigkeit im Alltag. Sinnvolle Kommunikation mit der Umwelt, die Gedächtnisleistung und die Orientierungsfähigkeit werden gefördert.

Bei der Diagnose einer schweren Alzheimer-Demenz ist die Erkrankung bereits leider zu weit fortgeschritten. Die TPS®-Therapie ist hier nicht mehr angezeigt.

Bei einem Erstgespräch in unserer Praxis wird zunächst auf Ihre vorhandene neurologische Diagnose eingegangen. Bringen Sie daher zum ersten Termin unbedingt sämtliche klinische Befunde mit. Sinnvoll ist auch in Begleitung einer Vertrauensperson zu erscheinen, welche beim Einführungsgespräch anwesend ist. Nach dem Besprechen der Diagnose erklären Ihnen unsere Therapeuten den genauen Therapieplan und den Ablauf einer TPS®-Behandlung. Eine Therapiesitzung dauert 30 Minuten. Eine TPS®-Behandlungsserie umfasst 6 Sitzungen, die innerhalb von zwei Wochen stattfinden. Die Behandlung selbst ist vollkommen schmerzfrei. Der Patient nimmt in einem bequemen Stuhl Platz, während der Therapeut den Hand-Applikator des TPS®-Geräts sanft über die Kopfhaut des Patienten führt. Die Haare müssen für die Behandlung nicht rasiert werden. Nach der Behandlung können Sie Ihrem gewohnten Tagesgeschehen nachgehen.

Die transkranielle Pulsstimulation ist eine neuartige Behandlungsmethode, erste Studien zeigen jedoch, dass die TPS® die Gehirn- und Gedächtnisleistung bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz deutlich verbessern und den Krankheitsverlauf aufhalten kann. Die Methode hat eine langanhaltende Wirkung – für mindestens drei Monate nach einer Behandlungsserie. Etliche positive Effekte der Transkraniellen Pulsstimulation werden durch neueste Forschung bereits als erwiesen angesehen bzw. aktuell untersucht. Zu diesen Effekten zählen:

  • TPS® bewirkt eine Förderung der Durchlässigkeit der Zellmembranen und damit einen besseren Transport von Nährstoffen bzw. den Abtransport von Abfallstoffen
  • TPS® fördert die Ausschüttung von bestimmten Neurotransmittern, welche die Durchblutung verbessern und eine Neubildung von Blutgefässen fördern.
  • Stickoxid wird freigesetzt, was ebenfalls die Durchblutung verbessert.
  • Abgestorbenes Gehirngewebe regeneriert sich teilweise.
  • Positive Wirkung auf psychiatrische Erkrankungen im Zusammenhang mit Alzheimer-Demenz

Seit mehr als 40 Jahren werden Stosswellen medizinisch angewendet, bekannt ist vor allem die Behandlung von Nierensteinen oder orthopädischen Erkrankungen («Stosswellentherapie»).  Neuere Behandlungsformen im Bereich der Kardiologie und Urologie sowie im Fall der TPS®-Therapie im Bereich neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz sind hingegen noch wenig bekannt. Neueste Forschungsergebnisse zur Anwendung von Stosswellen auch in diesen Bereichen sind jedoch vielversprechend.

Stosswellen sind nichts anderes als Schallwallen. Sie sind mechanisch-akustische Druckimpulse. Schall breitet sich in Wellenform rund um seine Quelle aus. Die Geschwindigkeit, mit welcher sich der Schall ausbreitet, hängt dabei von der Umgebung ab. So verhält sich die Schallgeschwindigkeit im Wasser anders als ausserhalb und auch die Umgebungstemperatur beeinflusst die Schallgeschwindigkeit. Zur künstlichen Erzeugung von Schall- bzw. Stosswellen verwendet man elektromagnetische Induktion. Bei der TPS® werden niedrigenergetische Stosswellen eingesetzt. Die Energien sind dabei so gering, dass es zu keiner Gewebeerwärmung im Gehirn kommen kann. Die Wirkung der Stosswellen in der Behandlung der TPS® ist rein aktivierend und regenerierend.